26 Kinder beim Karate-Einsteigerkurs in Rotenburg

Der kürzlich begonnene Kinder-Anfängerkurs des Karate-Dojo Rotenburg (KDR) zeigt deutlich, dass viele Kinder aus Rotenburg und Umgebung eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung suchen und sich nach dem Corona-Lockdown neu orientieren. 26 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren nahmen bisher am Karate-Probetraining in der Grundschule in Rotenburg teil.

In der Rotenburger Karate-Schule wird traditionelles Shotokan-Karate unter Anleitung erfahrener und kompetenter Trainer gelehrt.

Volker Sandrock (5. Dan), Vorsitzender des Vereines, nennt nachfolgend die Gründe für die Durchführung von Anfängerkursen im Karate-Sport: Das Karate-Dojo Rotenburg/F. e.V. möchte mit seinen Anfängerkursen einen Beitrag zur Jugendarbeit im Landkreis Hersfeld-Rotenburg leisten. Alle motivierten Mädchen und Jungen, die von sich aus regelmäßig ins Training kommen wollen und Karate lernen möchten, sind willkommen.

Man beginnt mit Probestunden unter Anleitung erfahrener Trainer, denen ein Grundlagentraining im Gruppenunterricht zugrunde liegt. Neben dem sportlichen und karatetechnischen Aspekt geht es in unserem Verein auch um soziales Miteinander, Verantwortungsbewusstsein, Vertrauen und Rücksicht, Teamgeist, Ich-Stärkung, das Akzeptieren von Grenzen Anderer und das Verteidigen der eigenen Grenzen, nicht zuletzt den respektvollen Umgang untereinander. Von Sport erwarten Kinder echte körperliche Erlebnisse, Spaß, Bewegung, Toben und die Möglichkeit sich auszupowern. Die Kinder sollen sich wohlfühlen, wenn das Erlernte funktioniert und etwas vollbracht wurde.

Beim Karate wird der ganze Körper trainiert, sodass man beweglicher wird. Durch die Übungen gewinnt man nach einiger Zeit an Selbstvertrauen, Konzentration, Willensstärke, Ausgeglichenheit und Verantwortungsgefühl.

Gymnastik, Spiele, das Erlernen der Grundtechniken, Partnerübungen und das Training von Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit gehören zum Inhalt der Übungsstunden. Hier können die Kinder neue Freunde finden, gemeinsam mit ihnen trainieren und Spaß haben.

Auf diesem Weg soll den Kindern und Jugendlichen eine positive Einstellung gegenüber dem Sport, der Gemeinschaft und nicht zuletzt dem einzelnen Trainingspartner vermittelt werden.

Selbstbehauptung und altersgerechte Selbstverteidigung stehen ganz oben auf der Agenda von vielen Eltern: „Mein Kind soll sich wehren lernen.“ Dahinter steckt der Wunsch, dem Nachwuchs zusätzliche Sicherheit zu geben - und damit die eigenen Sorgen zu verringern, ihm könne etwas zustoßen.

Neben diesem Grundgedanken werden jedoch noch andere Ziele durch Karate vermittelt. Der Gleichheitsgedanke wird z. B. schon durch den einheitlichen weißen Karate-Anzug vermittelt, der alle Schüler auf die gleiche Stufe stellt. Unterschiedliche Herkunft oder persönliche Verhältnisse verschwinden dabei und die Schüler unterscheiden sich lediglich aufgrund ihres Wissensstandes, der durch die farbigen Gürtel symbolisiert wird. Die Verneigung zu Beginn und am Ende eines jeden Trainings bzw. vor jeder Übung ist ein Ausdruck des Respekts und der Achtung vor dem Trainingspartner bzw. der Gruppe. Darüber hinaus werden durch den ständigen Wechsel der Trainingspartner Verhaltensweisen wie Toleranz, soziales Verhalten und Fairness geübt.

Insgesamt werden mit dem Karate-Training neben der Entwicklung körperlicher Fähigkeiten auch Werte vermittelt, die den Kindern und Jugendlichen helfen sollen, eine von Bescheidenheit, Toleranz und Selbstbewusstsein geprägte Persönlichkeit zu entwickeln. Mit Geduld, Ausdauer, Beharrlichkeit, aber auch Gelassenheit ein bestimmtes Ziel zu verfolgen, ist dabei von großer Bedeutung. Und ganz wichtig ist: DURCHHALTEN.

Karate ist sicherlich in verschiedener Hinsicht besonders geeignet, die oben angeführten Inhalte zu vermitteln. Schon der Begriff „Karate“ (leere Hände) deutet darauf hin, dass Karate vom Grundgedanken her eine friedfertige Sportart ist, bei der keine Waffen eingesetzt werden. Karate ist dementsprechend eine Form der waffenlosen Selbstverteidigung und keine „gewalttätige Sportart“.