Spezial-Selbstverteidigungs-Seminar in Fritzlar

Am 19.10.2019 machten sich die lizenzierten B-Trainer (Selbstverteidigung) des Karate-Dojo Rotenburg, Dipl.-Sportlehrer Alexander Kireew (4. Dan), Klaus Pietrak (1. Dan) und Volker Sandrock (5. Dan), auf den Weg nach Fritzlar um dort an einem Spezial-Selbstverteidigungs-Seminar teilzunehmen.

Die drei Rotenburger Trainer wurden begleitet von Alexander Ressler (2. Dan), Dirk Kehl, Daniel Sandrock, Celia-Gine Gräfe (alle 1. Dan) sowie Adrian Weiz, Ilja Baier, William Kehl, Helen Kehl, Finn Hiege und Nelson Töws.

Das Seminar wurde von Thorsten Steiner und Martin Tischer geleitet. Steiner ist Referent für Aus- und Fortbildung und Landestrainer im hessischen Fachverband für Karate sowie Gewaltschutztrainer. Tischer ist Gewaltpräventionstainer sowie Sport- und Einsatztrainer an der hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung.

In den abwechselnd angeleiteten Trainingseinheiten wurde von den beiden Trainern ein interessantes Spektrum an Möglichkeiten zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung aufgezeigt. Thorsten Steiner entnahm Technikfolgen aus verschiedenen Katas (eine Übungsform des traditionellen Karate, bestehend aus stilisierten Kämpfen gegen imaginäre Gegner) und demonstrierte die Ableitung von Kampftechniken durch Bunkai (praxisnahe Anwendung der Techniken mit Partner).

Interessant war die überraschende Vielzahl an Möglichkeiten, die sich aus einer festgelegten Technikfolge durch Variationen im Timing, der Reihenfolge der Ausführung oder der Interpretation einer Technik als Block oder Angriff ergaben.

Martin Tischer verfolgte in seinen Trainingseinheiten den Ansatz, Kontrolle zu erlangen und zu bewahren. Dies kann die Kontrolle über eine Situation sein (durch Deeskalation, schaffen und halten von Distanzen, Selbstbehauptung), aber auch die Kontrolle über eine angreifende Person. Speziell für die Abwehr eines gegenwärtigen Angriffs erlernten die Teilnehmer eine Abfolge von einfachen, wirkungsvollen Techniken, die sich in Art und Ausführung nach Martins Motto des Tages „Ich kann nur grob!“ richteten. Ausgerüstet mit Brustpanzern, Schlagpolstern, Pratzen und Boxhandschuhen trainierten die Teilnehmer am Partner u. a. Techniken wie „Low Kicks“ und „Schwinger“, blocken und kontrollieren eines Angreifers und „Take-Downs“. Auch die Verteidigung gegen mehrere Gegner, u.a. in der Bodenlage, waren Teil seiner Ausführungen.

Die Selbstverteidigung hat im Karate-Training des Rotenburger Vereins einen festen Stellenwert.


Erstellt am 27.10.2019. Letzte Änderung am 27.10.2019 von Volker Sandrock